Information für die Wissenschaft Nr. 17 | 1. April 2019

Open-Access-Transformationsverträge

DFG fördert Lizenzvertrag mit der Cambridge University Press mit 1,6 Millionen Euro / DFG-Ausschreibung unterstützt auch weiterhin tragfähige Vertragsmodelle

Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am 29. März 2019 die Förderung eines nationalen Konsortiums mit der Cambridge University Press beschlossen. Damit kann jede deutsche Wissenschaftlerin und jeder deutsche Wissenschaftler von einer der Lizenz beitretenden Einrichtungen in Zeitschriften des Verlags im Open Access publizieren. Derzeit beteiligen sich 95 wissenschaftliche Institutionen an dem Abschluss. Die Einrichtungen übernehmen die Gebühren für die Publikation über den Lizenzvertrag mit dem Verlag, der auch den lesenden Zugang zu den Zeitschriften umfasst. Die DFG finanziert den Vertrag anteilig und stellt knapp 1,6 Millionen Euro über eine Laufzeit von drei Jahren dafür bereit.

Die Cambridge University Journals umfassen eine große Anzahl von Titeln, die vor allem auch für Geistes-, Kunst- und Sozialwissenschaften von Relevanz sind. Der Vertrag wurde von der Bayerischen Staatsbibliothek verhandelt, die auch die Umsetzung des Vertrags organisiert.

Als Selbstverwaltungsorganisation und Interessenvertretung der Wissenschaft ist die DFG an der Open-Access-Transformation auf nationaler und internationaler Ebene aktiv und mitgestaltend beteiligt.

Zu Beginn des Jahres 2019 wurde der erste Vertrag des Projekts DEAL der Allianz der Wissenschaftsorganisationen mit dem Verlag Wiley geschlossen, der die Publikation von Open-Access-Artikeln umfasst. Die DFG fördert 2019 erstmalig über die Ausschreibung „Open-Access-Transformationsverträge“ ähnliche Vertragsmodelle, die eine Open-Access-Publikation beinhalten.

Bereits im Februar waren zwei Open-Access-Transformationsverträge mit deutschen Verlagen bewilligt worden. Dazu gehört ein Modell, das von der Bayerischen Staatsbibliothek mit der Nomos Verlagsgesellschaft zur Transformation von wissenschaftlichen Monografien in den Open Access erarbeitet wurde sowie ein Modellprojekt zur Transformation einer Zeitschrift des Thieme Verlags, das von der ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften und dem Forschungszentrum Jülich beantragt wurde.

Im Rahmen der Ausschreibung „Open-Access-Transformationsverträge“ können weitere Anträge in den Jahren 2019 und 2020 eingereicht werden.

Weiterführende Informationen

Nähere Informationen zu Anträgen auf Förderung von Open-Access-Transformationsverträgen unter:

Informationen zum Projekt an ZB MED / Forschungszentrum Jülich unter:

Ansprechperson in der DFG-Geschäftsstelle:

  • Dr. Angela Holzer, 
    Gruppe Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme, 
    Tel. +49 228 885-2568,