Zehnte Deutsch-Russische Nachwuchswoche „Collaborating Across Borders During the Pandemic“

(21.12.20) Mitte Dezember richteten die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unter dem Dach des Deutschen Hauses für Wissenschaft und Innovation (DWIH Moskau) die zehnte „German-Russian Week of the Young Researcher“ aus. Dabei wurden die aktuellen Herausforderungen der grenzüberschreitenden Forschungszusammenarbeit und die neue gesamtgesellschaftliche Rolle der Wissenschaft diskutiert. Angesichts der Pandemie fand die Jubiläumswoche als eintägiges Online-Event statt, das von DFG-Präsidentin Professor Katja Becker eröffnet und durch einen Impulsvortrag begleitet wurde.

DFG-Präsidentin Becker begrüßt die Teilnehmenden der virtuellen Deutsch-Russischen Nachwuchswoche. V.l. DFG-Präsidentin K. Becker, J. Achterberg (DFG Bonn), M. Rusakov (DWIH-Moskau), B. Grzeski (Deutsche Botschaft Moskau), A. Khlunov (RSF-Direktor),

DFG-Präsidentin Becker begrüßt die Teilnehmenden der virtuellen Deutsch-Russischen Nachwuchswoche. V.l. DFG-Präsidentin K. Becker, J. Achterberg (DFG Bonn), M. Rusakov (DWIH-Moskau), B. Grzeski (Deutsche Botschaft Moskau), A. Khlunov (RSF-Direktor), A. Makarov (Engelhardt-Institut Moskau), DAAD-Präsident J. Mukherjee (per Videobotschaft), O. Dontsova (Lomonosov-Universität Moskau), RFBR-Ratsvorsitzender V. Panchenko (per Videobotschaft).

© DFG

Zur Eröffnung wurden die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Vorständen der beiden federführenden Organisationen begrüßt. Der Ansprache von DFG-Präsidentin Professor Katja Becker folgte eine Videobotschaft von DAAD-Präsident Professor Joybrato Mukherjee. Die Gesandtin Beate Grzeski überbrachte offizielle Grußworte der Deutschen Botschaft Moskau, die die wissenschaftliche Veranstaltung als herausragenden Beitrag zum laufenden Deutschlandjahr in Russland würdigte. Auf russischer Seite war die Russian Foundation for Basic Research (RFBR) per Videoansprache ihres Ratsvorsitzenden Akademiemitglied Vladislav Panchenko und die Russian Science Foundation (RSF) mit Generaldirektor Dr. Aleksandr Khlunov vertreten.

Die zehnte Nachwuchswoche stand ganz im Zeichen der Pandemie, wie schon der Titel der Jubiläumswoche erkennen lässt. Angesichts der Einschränkungen wurde die Woche zum ersten Mal auf eine eintägige virtuelle Veranstaltung mit zwei Sektionen reduziert. Nach den Grußworten widmete sich die erste Gesprächsrunde den „Challenges for Science and Prospects of Joint Research for Germany and Russia”. Impulsvorträge von DFG, RFBR und RSF behandelten aktuelle aber auch zukünftige Auswirkungen der Pandemie auf die Wissenschaft und die Reaktionen der drei Forschungsförderer auf den Ausbruch der Pandemie. Die veränderten Rahmenbedingungen veranlassten alle Wissenschaftsorganisationen zu schnellem Handeln und zur Verabschiedung einer ganzen Reihe von Maßnahmen. So wurden in beiden Ländern Soforthilfen zur Verfügung gestellt, thematische Ausschreibungen durchgeführt und sogar Pandemiekommissionen eingerichtet. Alle Vortragenden, darunter auch Akademiemitglied Olga Dontsova (Lomonosov-Universität Moskau), Mitglied des RFBR-Rates, und Akademiemitglied Aleksandr Makarov (Engelhardt-Institut Moskau), Vorsitzender des Gutachterrates der RSF, dass aktuell der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses eine ganz besondere Bedeutung zukäme. Weder die Sorge um die jüngste Generation von ForscherInnen noch um einzelne Wissenschaftsbereiche dürften unter der Pandemie vernachlässigt werden.

In der zweiten Sektion „German-Russian Research Collaboration during the Pandemic” wurden laufende Forschungsprojekte der Unterstützerorganisationen des DWIH-Moskau vorgestellt. NachwuchswissenschaftlerInnen der Helmholtz-Gemeinschaft (UFZ Leipzig), der Leibniz-Gemeinschaft (IFL Leipzig), der RWTH Aachen und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf berichteten gemeinsam mit ihren russischen KooperationspartnerInnen aus Irkutsk, Moskau und Sankt Petersburg von ihren aktuellen Erfahrungen. Dabei zeigte sich, dass trotz massiver Einschränkungen der Mobilität aber auch neue Chancen des Austauschs entstehen. Die Kooperationen laufen weiter oder werden selbst sogar unter Pandemiebedingungen gestartet.

Grundlegendes Ziel des Formats der Nachwuchswochen ist eine breite Netzwerkbildung und die Intensivierung der Kooperation auf der Ebene des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dabei greifen die Konferenzen interdisziplinäre und zukunftweisende Themen auf, die zugleich aktuelle Schwerpunkte oder Potenziale der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland berücksichtigen. Die Nachwuchswochen wurden 2011 auf Initiative von DAAD und DFG im Rahmen des Deutsch-Russischen Jahres der Wissenschaft, Bildung und Innovation ins Leben gerufen und finden einmal pro Jahr an wechselnden Standorten mit wechselnden Themen in Russland statt. Veranstaltet werden die Wochen in Zusammenarbeit mit den russischen Wissenschaftsorganisationen an den bedeutendsten Universitäten und Forschungszentren des Landes (Moskau, St. Petersburg, Kazan, Jekaterinburg, Novosibirsk).

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