Deutsch-Russische Nachwuchswoche in Novosibirsk

Rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren zum Thema „Aviation and Space“

Feierliche Eröffnung der Woche des jungen Wissenschaftlers an der NSTU

(30.09.13) Vom 23. bis 27. September 2013 haben der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unter dem Dach des Deutschen Hauses für Wissenschaft und Innovation (DWIH Moskau) die dritte „German-Russian Week of the Young Researcher“ ausgerichtet. Über 80 Doktoranden, Postdocs und Professoren beider Länder diskutierten an der Staatlichen Technischen Universität und im Akademgorodok in Novosibirsk zum Thema „Aviation and Space“ ihre Forschungsansätze. Die Woche wurde in Zusammenarbeit mit dem „Verband Junger Wissenschaftler in Russland“ (RoSMU) und mit Unterstützung der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften veranstaltet.

An der feierlichen Eröffnung der Nachwuchswoche an der Staatlichen Technischen Universität nahmen über 300 Studierende und Wissenschaftler von Novosibirsker Hochschulen und Forschungseinrichtungen teil. Die Teilnehmer wurden von der Hochschulleitung, der regionalen Vizeministerin für Wissenschaft und Bildung sowie Vertretern der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften und des russischen Nachwuchsverbandes RoSMU begrüßt. Grußworte für die deutsche Seite überbrachten der Vizepräsident der DFG, Peter Funke, und der Konsul des Deutschen Generalkonsulats in Novosibirsk.

Netzwerke und Kooperation

Ziel der Woche war die Netzwerkbildung und die Intensivierung der Kooperation auf der Ebene des wissenschaftlichen Nachwuchses zu einem aktuellen Schwerpunkt der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland. Eingeladen waren interessierte Nachwuchswissenschaftler von verschiedenen deutschen und russischen Universitäten und Instituten. Ziel der Tagung war es, einen interdisziplinären und internationalen Austausch auf wissenschaftlichem Niveau zu ermöglichen und über Themen wie Hyperschalltechnologie, neuartige Triebwerkskonzepte, Widerstandsminderung im Bereich der Aerodynamik, Numerik und Simulation, Avionik, Flugzeugentwurf sowie Flugverkehrskonzepte zu diskutieren und zukünftige gemeinsame Forschungsvorhaben zu erörtern.

Dabei wurde den jungen Forschern ein Forum des Austauschs geboten, indem sie selbst aus ihren wissenschaftlichen Arbeiten berichten und Vorträgen erfahrener Wissenschaftler beiwohnen konnten. Von deutscher Seite reisten u.a. Wolfgang Schröder (RWTH Aachen), Klaus Janschek (TU Dresden), Martin Oberlack (TU Darmstadt), Uwe Gaisbauer (TU Stuttgart), Rainer Walther (MTU Aero Engines) und Jörg Fuchte (DLR Hamburg) an. Michael Lentze (DFG Bonn) und Jürgen Breitkopf (DFG Bonn) stellten seitens der DFG Fördermöglichkeiten im Bereich von Ingenieurwissenschaften und Nachwuchsprogrammen vor. Neben den deutschen Wissenschafts- und Mittlerorganisationen DFG, DAAD und AvH (Alexander von Humboldt-Stiftung) präsentierten sich aber auch die Helmholtz-Gemeinschaft und die Freie Universität Berlin. Der Forschungsstandort Novosibirsk war u.a. mit Beiträgen der Staatlichen Technischen Universität (NGTU), der Staatlichen Universität (NGU), der Bauuniversität Sibstrin sowie des Präsidiums der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften und des Instituts für Theoretische und Angewandte Mechanik (ITAM) vertreten.

Novosibirsk ist mit über 1,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Russlands und zählt zu den wichtigsten Industrie- und Wissenschaftsmetropolen der Föderation. An 32 Hochschulen, darunter die Staatliche Technische Universität (NGTU) und die neue Nationale Forschungsuniversität (NGU), sind 120.000 Studierende immatrikuliert. Das wissenschaftliche Zentrum Sibiriens stellt das 1957 gegründete Wissenschaftlerstädtchen „Akademgorodok“ dar, das zugleich Sitz der Sibirischen Abteilung der Akademie der Wissenschaften (SORAN) mit insgesamt 77 Forschungsinstituten und 9.000 Mitarbeitern ist.

Die ersten beiden „Wochen des jungen Wissenschaftlers“ fanden 2011 an der Föderalen Universität Kazan zum Thema „Man and Energy“ und 2012 an der Föderalen Universität Jekaterinburg zum Thema „Health and Society“ statt. Die Nachwuchswochen wurden auf Initiative von DAAD und DFG im Rahmen des Deutsch-Russischen Jahres der Wissenschaft, Bildung und Innovation ins Leben gerufen und sollen einmal pro Jahr an wechselnden Standorten in Russland globale Themen in der internationalen Zusammenarbeit aufgreifen.