DFG-Präsentationen in St. Petersburg

Anfang November reiste der Vertreter der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Russland nach St. Petersburg, um am "Joint Russian-German workshop on research in the Laptev Sea region" am Staatlichen Arktis- und Antarktisforschungsinstitut (AARI) teilzunehmen. Zudem führte die DFG Gespräche an der Staatlichen Universität St. Petersburg und an der Staatlichen Pädagogischen Herzen-Universität.

Der interdisziplinäre Laptev-Sea-Workshop wurde vom AARI zusammen mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) und dem Otto Schmidt Labor (OSL) organisiert. Das Seminar bildete zugleich den Rahmen für den Auftakt des bilateralen Projekts "Polygons in tundra wetlands: state and dynamics under climate variability in polar regions", das gemeinsam von der DFG und ihrer Partnerorganisation RFFI, der Russischen Stiftung für die Grundlagenforschung, finanziert wird.

Die beiden Direktorinnen des Otto Schmidt Labors, Dr. Heidemarie Kassens und Dr. Irina Fjodorowa, führten die Vertreter von DFG und Helmholtz-Gemeinschaft durch das Forschungsinstitut. Das im Jahre 2000 gegründete OSL ist die zentrale Schnittstelle für deutsch-russische Vorhaben in der Meeres- und Polarforschung. Im Oktober 2010 wurde die Weiterförderung des OSL um drei Jahre von den Institutsleitungen Prof. Karin Lochte (AWI) und Prof. Ivan Frolov (AARI) in Kiel unterzeichnet.

Im Anschluss an einen DFG-Vortrag und Beratungen zum DFG-Förderspektrum am Rande des Workshops traf sich Dr. Achterberg zu Gesprächen mit Vertretern der Hochschulleitung der Staatlichen Universität St. Petersburg. Die älteste Hochschule Russlands wurde 1724 gegründet und gilt mit seinen 36.000 Studierenden als zweitbeste Bildungsanstalt des Landes. Zusammen mit der Moskauer Lomonosov-Universität genießt sie einen Sonderstatus im russischen Hochschulsystem. Prorektor Prof. Igor Gorlinskij zeigte sich sehr am Ausbau der Kontakte mit Deutschland interessiert, zumal bereits verschiedene Kooperationen wie das G-RISC an der Universität bestehen. G-RISC, das German-Russian Interdisciplinary Science Center, beruht auf der langjährigen Kooperation zwischen der Staatlichen Universität (Prof. Alexander Schikin) und der Freien Universität Berlin (Prof. Eckart Rühl). Schwerpunkte der Zusammenarbeit bilden interdisziplinäre Bereiche aus Physik, Geophysik, Physikalischer Chemie und Mathematik. Das Projekt wird im Rahmen der „Initiative Außenwissenschaft“ bis 2014 mit Mitteln des Auswärtigen Amtes in Höhe von insgesamt € 1,25 Mio. gefördert.

An der Staatlichen Pädagogischen Herzen-Universität traf sich der Vertreter der DFG mit Prorektor Prof. Sergej Schilow und anschließend mit dem dort ansässigen DAAD-Lektor Michael Kleineberg. Die Herzen-Universität zählt mit über 20.000 Studierenden zu den größten und ältesten Hochschulen des Landes. Das 1797 gegründete Pädagogische Institut pflegt heute intensive Kontakte zu über 150 Hochschulen im Ausland, darunter auch von der DFG geförderte Kooperationen.

Die DFG will die Kontakte zu St. Petersburg als zweitwichtigste russische Wissenschaftsmetropole intensivieren und plant im März 2011 ein Rundgespräch mit den Rektoren der wichtigsten Hochschulen vor Ort. Die „nördliche Hauptstadt“ bindet 15% des gesamten wissenschaftlichen Potentials Russlands: So sind hier über 100 höhere Lehranstalten ansässig und allein 60 Forschungsinstitute unter dem Dach des St. Petersburger Wissenschaftszentrums der Russischen Akademie der Wissenschaft vereint.

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