Universitätskongress in Kuba befasste sich mit nachhaltiger Entwicklung

(06.03.20) Vom 10. bis 14. Februar kamen auf dem Universitätskongress „Universidad 2020“ zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen, um sich zu verschiedenen hochschulpolitischen Themen und insbesondere zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung auszutauschen. Der Kongress wurde in seiner 12. Ausgabe vom kubanischen Ministerium für Hochschulbildung und von den kubanischen Universitäten organisiert. Im Rahmen der Veranstaltung nahm die DFG zusammen mit einer deutschen Delegation von Wissenschafts- und Forschungsinstitutionen an Treffen mit Wissenschaftsakteuren des Landes teil.

Am Informationsstand der deutschen Institutionen: Prof. Dr. Susanne Hilland (Hochschule Heilbronn), Dr. Kathrin Winkler (DFG Lateinamerika), Dr. Ulrike Dorfmüller (DAAD Kuba), Andreas Trepte (MPG Buenos Aires) und Christine Arndt (DAAD)

Am Informationsstand der deutschen Institutionen: Prof. Dr. Susanne Hilland (Hochschule Heilbronn), Dr. Kathrin Winkler (DFG Lateinamerika), Dr. Ulrike Dorfmüller (DAAD Kuba), Andreas Trepte (MPG Buenos Aires) und Christine Arndt (DAAD)

© DFG

Kuba ist ein traditionell interessanter Wissenschaftspartner Deutschlands – die Zusammenarbeit wurde insbesondere zu Zeiten der ehemaligen DDR gepflegt und in den letzten drei Jahrzehnten in alter und neuer Konstellation weitergeführt. In den letzten Jahren lassen sich erfolgreiche deutsch-kubanische wissenschaftliche Forschungsprojekte verzeichnen, wenn auch nicht in großer Zahl, von denen einige über die DFG finanziert wurden. Der akademische Austausch zwischen den beiden Ländern ist durchaus dynamisch. Im Jahr 2018 beispielsweise waren 180 kubanische Studierende an deutschen Universitäten eingeschrieben und laut HRK bestehen derzeit 78 deutsch-kubanische Kooperationsvereinbarungen. Die Karibikinsel verfügt über eine sehr gut etablierte Wissenschafts- und Forschungslandschaft. Im Jahr 1959 gab es nur drei Universitäten und Hochschulen im Land, 2019 waren es bereits 50 Universitäten und Hochschulen sowie 126 Universitätszweigstellen. Das Land investiert etwa 13 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in den Bildungssektor. Universitäten und Forschungszentren sind in Regierungsstrategien eingebunden und haben klar definierte Forschungslinien. Die beliebtesten Studienrichtungen sind Medizin (36,4 %), Erziehungswissenschaften (19,4 %) und technische Wissenschaften (13,5 %).

Neben Wissenschaftlern, Rektoren und Vertretern kubanischer Ministerien und Organisationen nahmen auch zahlreiche internationale Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Wissenschaftspolitik, insbesondere aus Lateinamerika, an der Veranstaltung teil. Bildung, Ausbildung, Forschung und Wissenschaft bis hin zur Internationalisierung wurden in mehreren Plenarsitzungen und Workshops diskutiert.

Neben dem Kongress gab es ein bilaterales deutsch-kubanisches Netzwerktreffen

Neben dem Kongress gab es ein bilaterales deutsch-kubanisches Netzwerktreffen

© DFG

Die deutsche Delegation, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der Deutschen Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und dem kubanischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung (MES) organisiert wurde, konzentrierte sich auf folgende Themen: die bilaterale deutsch-kubanische Wissenschaftskooperation, die spezifischen Potenziale der angewandten Wissenschaften in der deutsch-kubanischen Hochschulzusammenarbeit (Innovation, Transfer, Duales Studium) sowie die Stärkung und Internationalisierung der Ausbildung von Lehrkräften. Auch mehrere Vorträge und Veranstaltungen deutscher Organisationen standen auf dem Programm des Kongresses, wie zum Beispiel eine Präsentation und Diskussion des DIES-Programms von DAAD und HRK und eine Veranstaltung über Förderprogramme deutscher Institutionen, in der neben den Programmen von DFG, HRK und DAAD auch Programme und Förderlinien des Bayerischen Hochschulzentrums für Lateinamerika (Baylat), der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Max-Planck-Gesellschaft vorgestellt wurden. Darüber hinaus gab es im Ausstellungsbereich des Kongresses während der gesamten Veranstaltung einen gemeinsamen Informationsstand der deutschen Institutionen.

Als Mitglied der Delegation konnte Dr. Kathrin Winkler, Leiterin des DFG-Büros Lateinamerika, mit Vertreterinnen des Ministeriums für Hochschulbildung und des Gesundheitsministeriums über die Möglichkeit der Förderung der wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Kuba mittels verschiedener Maßnahmen zur Unterstützung der Zusammenarbeit, wie Workshops oder Ausschreibungen, sprechen. „Ich bin von dem Interesse kubanischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Zusammenarbeit mit deutschen Forscherinnen und Forschern sehr positiv beeindruckt und aufgrund der offenen Haltung auf allen Ebenen optimistisch, dass die bilaterale Zusammenarbeit gestärkt wird“, berichtete Winkler nach fünf Kongresstagen.