„Research in Germany“ informiert in Cancún über den Forschungsstandort Deutschland

(28.05.18) Anlässlich des 22. Lateinamerikanischen Immunologiekongresses (ALAI) versammelten sich im Laufe der zweiten Maiwoche in Cancún rund 1000 Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer. Das internationale Publikum konnte sich in Vorträgen und Symposien zu den aktuellen Herausforderungen und neuesten Erkenntnissen im Bereich Immunologie, darüber hinaus über Forschungs- und Fördermöglichkeiten in Deutschland informieren. Das DFG-Büro Lateinamerika organisierte dafür einen „Research in Germany“-Auftritt, der einen Stand und eine Informationsveranstaltung umfasste.

Die DFG folgte damit einer Einladung von Prof. Dr. Michael Schnoor, der an der mexikanischen Exzellenzeinrichtung CINVESTAV forscht. Der deutsche Wissenschaftler verließ vor sechs Jahren das Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster, um seine Forschungsarbeit am CINVESTAV weiterzuführen. Im Gespräch mit der DFG hob er insbesondere das große wissenschaftliche Potenzial in Mexiko hervor, das sich unter anderem in hervorragenden Projekten und Veröffentlichungen in den Bereichen Immunologie, Virologie und Parasitologie widerspiegelt. „Am CINVESTAV haben wir eine hervorragende Infrastruktur. Wenn man diese optimal nutzt, sind die Forschungsbedingungen vergleichbar mit denen in Deutschland und man kann sehr gute Arbeit leisten“, so Schnoor.

Osier (r.) stand am Ende der Veranstaltung für individuelle Fragen zur Verfügung

Osier (r.) stand am Ende der Veranstaltung für individuelle Fragen zur Verfügung

© DFG

Schnoor nahm auch an der „Research in Germany“-Lunch Session am 16. Mai teil, die rund 150 Personen mit großem Interesse verfolgten. Als Vertreter des Forschungsstandorts Deutschland stellte Prof. Dr. Christoph Scheiermann, Biochemiker an der medizinischen Fakultät an der Ludwig-Maximilians-Universität München, seine Arbeit und sein Institut vor und gab dem Publikum zudem wertvolle Tipps und Hinweise für die Kontaktaufnahme mit Forscherinnen und Forschern in Deutschland auf den Weg.

Darüber hinaus ließ die kenianische Sofja-Kovalevskaja-Preisträgerin Prof. Dr. Faith Osier, Immunologin am Universitätsklinikum Heidelberg, die Zuhörenden an ihren Erfahrungen als Wissenschaftlerin in Deutschland teilhaben. Besonders interessant für das Publikum war dabei die Perspektive einer ausländischen Forscherin im Hinblick auf die Besonderheiten und Herausforderungen des deutschen Wissenschaftssystems sowie den Alltag in Deutschland. Die Präsentationen wurden durch die nachfolgenden Vorträge der Förderorganisationen abgerundet. Die DFG wurde dabei von ihrer Vertrauenswissenschaftlerin in Mexiko, Prof. Dr. Christina Siebe, vertreten, die über das Förderportfolio und die seit 1991 bestehende Kooperation mit der mexikanischen Partnerorganisation CONACYT Auskunft gab.

Michael Schnoor (CINVESTAV), Susanne Faber (DAAD Mexiko), Christoph Scheiermann (LMU München), Faith Osier (Universitätsklinikum Heidelberg), Christina Siebe (DFG/Universidad Nacional Autónoma de México) und Maxi Neidhardt (DFG)

© DFG

Für die Ärztin Carolina Martinez Mijares aus Mexiko, die im Ausland promovieren möchte, war die Lunch Session ein hervorragendes Informationsangebot. „Ich hatte schon öfter von Forschungsmöglichkeiten in anderen Ländern gehört, aber wurde noch nie so umfassend informiert wie in dieser Veranstaltung: Es wurden nicht nur verschiedene Institutionen, sondern auch entsprechende Fördermöglichkeiten vorgestellt. Am interessantesten waren für mich die Erfahrungsberichte aus den unterschiedlichen Perspektiven der Wissenschaftler“, so die Masterabsolventin im Fach Gesundheitswesen.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, die wie Frau Martinez Mijares beabsichtigen, ihre akademische Karriere in Deutschland voranzutreiben, rät Schnoor: „Immer Augen und Ohren offen halten und auf Leute zugehen. Es ist sehr wichtig, an Kongressen wie diesem teilzunehmen und der wissenschaftlichen Community seine Daten zu präsentieren – Networking ist ein sehr wichtiger Aspekt.“