Wenn Exzellenz zusammentrifft: COLMEX und DFG veranstalten gemeinsames Symposium zum Internationalen Graduiertenkolleg „Zwischen Räumen – Entre Espacios“

(01.06.17) Die zweite und letzte Förderphase des Internationalen Graduiertenkollegs „Zwischen Räumen – Entre Espacios“ läuft in etwa einem Jahr aus und bereits jetzt hat die Initiative beeindruckende Ergebnisse vorzuweisen. Das seit 2009 von der DFG und ihrer mexikanischen Partnerorganisation CONACYT geförderte Projekt stand im Mittelpunkt eines Symposiums am Colegio de Mexiko (COLMEX) in der mexikanischen Hauptstadt.

Foto der deutschen Delegation auf der Treppe

(v.l.n.r.) Schmidtmann (DFG), Halm (DFG), Giorguli (COLMEX), Vega (COLMEX), Dzwonnek (DFG), Braig (FU Berlin), Alba (COLMEX), Redondo (DFG), Flammand (COLMEX), Siebe (UNAM/DFG), Winkler (DFG)

© DFG

Im Rahmen des Symposiums wurde über die Aktivitäten des Kollegs in den vergangenen acht Jahren resümiert. Besonders hervorgehoben wurden dabei die guten Karrierechancen und Stellenangebote für die ausgebildeten Doktorandinnen und Doktoranden. „Es zeigt sich deutlich, dass hier hoch qualifizierte und international wettbewerbsfähige Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ausgebildet werden“, so die Einschätzung von Dr. Julia Tagüeña, Leiterin der Abteilung für wissenschaftliche Entwicklung bei CONACYT.

Ein ebenso bedeutendes und positives Ergebnis des ersten Internationalen Graduiertenkollegs mit einem lateinamerikanischen Land ist die Intensivierung und Ausweitung der wissenschaftlichen Kooperation zwischen Deutschland und Mexiko. „Durch ‚Zwischen Räumen’ entstehen im Bereich der Sozialwissenschaften Beziehungen, die grundlegend für die Zukunft beider Länder sind“, äußerte Dr. Arturo Borja, Leiter der Abteilung für internationale Kooperation bei CONACYT. Als Anerkennung für die Förderung der Zusammenarbeit beider Länder erhielt Dr. Stefan Rinke, Professor an der Freien Universität (FU) Berlin und Koordinator des Kollegs auf der deutschen Seite, von CONACYT den Ehrenpreis Premio de Investigación José Antonio Alzate.

Vertreterinnen und Vertreter der DFG, des Conacyt sowie beteiligte Forschende werteten die Ergebnisse des Projektes „Entre Espacios“ aus

Vertreterinnen und Vertreter der DFG, des Conacyt sowie beteiligte Forschende werteten die Ergebnisse des Projektes „Entre Espacios“ aus

© COLMEX

Das Internationale Graduiertenkolleg ist am Colegio de Mexico (COLMEX) und an der FU Berlin angesiedelt und wird von 20 etablierten Forscherinnen und Forschern aus den Geistes- und Sozialwissenschaften in den Bereichen Geschichte, Anthropologie, Politik, Literatur sowie Wirtschaft und Kultur betreut. Im Rahmen des Projekts wird ein Ausbildungsprogramm für Promovierende beider Einrichtungen angeboten, wobei das zentrale Thema die Erforschung der Vielfalt der in der transnationalen Perspektive enthaltenen transnationalen, transregionalen und translokalen Ebenen und die Interaktionen und Bewegungen in den Zwischenräumen darstellt.

Laut Aussage der bei der Veranstaltung anwesenden Vertreterin der FU Berlin, Prof. Dr. Marianne Braig, dürften bis zum Projektende 2018 über die Laufzeit von insgesamt neun Jahren hinweg 63 deutsche und 59 mexikanische Promovierte aus „Zwischen Räumen“ hervorgegangen sein. Prof. Dr. Carlos Alba, Koordinator auf der mexikanischen Seite, erläuterte, dass das Programm aus einer langjährigen Kooperation der beiden Institutionen zustande gekommen ist, und sein Kollege Prof. Dr. Jean Prud’homme ergänzte, dass sich das Kolleg aufgrund seiner interdisziplinären Ausrichtung entgegen dem allgemeinen Trend zur ausgeprägten Spezialisierung positioniert.

Eine Delegation von Rektoren und Universitätsvertreterinnen und -vertretern aus Hessen befand sich zum Zeitpunkt des Symposiums in Mexiko und nahm die Gelegenheit wahr, ebenfalls an der Veranstaltung teilzunehmen. Im Anschluss an die Vorträge verteilten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf unterschiedliche Thementische, was einen Austausch zwischen den an bilateralen Forschungskooperationen Interessierten ermöglichte. Parallel dazu fand ein Termin mit der Präsidentin und dem Generalsekretär des COLMEX, Prof. Dr. Silvia Giorguli und Prof. Dr. Gustavo Veja, sowie mit der Leiterin für wissenschaftliche Belange, Laura Flammand, statt. In dem Gespräch wurde der Erfolg von „Zwischen Räumen“ hervorgehoben und das beidseitige Interesse bekräftigt, die fruchtbare Zusammenarbeit beider Länder in den Sozialwissenschaften fortzuführen.

Teilnehmende des Symposiums mit Kooperationsinteresse kamen an den Tischen ins Gespräch

Teilnehmende des Symposiums mit Kooperationsinteresse kamen an den Tischen ins Gespräch

© COLMEX

Internationale Graduiertenkollegs
Die zu den Koordinierten Programmen der DFG gehörende Förderlinie der Internationalen Graduiertenkollegs existiert seit 1997 und bietet die Möglichkeit einer gemeinsamen Doktorandenausbildung zwischen einer Gruppe an einer deutschen Hochschule und einer Partnergruppe im Ausland. Die Forschungs- und Studienprogramme werden gemeinsam entwickelt und in Doppelbetreuung durchgeführt. Für die Promovierenden in den beteiligten Gruppen ist ein etwa sechsmonatiger Auslandsaufenthalt bei dem jeweiligen Partner vorgesehen. Im Mittelpunkt steht die Qualifizierung von Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen eines fokussierten Forschungsprogramms sowie eines strukturierten Qualifizierungskonzepts, das die Promovierenden auf den komplexen Arbeitsmarkt für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vorbereitet. Das Programm steht allen Fachgebieten offen und eine interdisziplinäre Ausrichtung ist erwünscht.