DFG berät auf Postdoc-Workshops in São Paulo und Rio de Janeiro

Bereits zum dritten Mal nahm das DFG-Büro Lateinamerika an Workshops für brasilianische Postdoc-Kandidatinnen und -Kandidaten teil, die die Universitäten der Universitätsallianz Ruhr, die Universität Münster, die Technische Universität München und die Freie Universität Berlin ausgerichtet haben.

Für den Workshop in São Paulo am 9. Mai 2017 wurden sie vom Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus São Paulo sowie dem Goethe-Institut unterstützt, in dessen Räumen die Veranstaltung auch stattfand. Neben den vor Ort ansässigen Vertretern der DFG, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und den bereits genannten Universitäten, waren auch Expertinnen und Experten für Nachwuchsförderung der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) aus Deutschland eingeladen.

Etwa 50 Teilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen nahmen am Workshop in Sao Paulo teil

© DFG

Das aus allen Fachbereichen stammende Publikum erhielt sich so einen guten Querschnitt der Forschungsmöglichkeiten an deutschen Universitäten. Für viele Postdocs ist die Frage nach der Forschungsförderung von großer Bedeutung, sodass neben den Präsentationen der Universitäten auch die Vorträge von Dr. Simone Heil, AvH, und Christiane Wolf, DFG, auf großes Interesse stießen. Die verschiedenen Möglichkeiten der Projektförderung der DFG wurden durch die Angebote in der individuellen Förderung der AvH sinnvoll ergänzt.

Nützliche Praxistipps aus der Forschung und dem Leben in Deutschland konnten die beiden zurückgekehrten brasilianischen Postdocs Prof. Dr. Diogo Boito (USP/TUM) und Prof. Dr. Conrado Hübner Mendes (USP/WZB/Vertrauenswissenschaftler der AvH in Brasilien) liefern. Für Boito war eine der wichtigsten Erfahrungen seines Aufenthalts in Deutschland die große Wertschätzung als Wissenschaftler, die ihm entgegengebracht wurde. Er kehrte schließlich nach Brasilien wegen der besseren Aussichten auf eine unbefristete Stelle an einer Universität zurück.

Neben Fragen zu den erforderlichen Sprachkenntnissen erkundigten sich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer außerdem nach Wegen der ersten Kontaktaufnahme zu einer Betreuerin oder einem Betreuer an einer deutschen Universität. Simone Heil riet hier zu einem selbstbewussten Auftreten und stärkerem Self-Marketing. Der persönliche Kontakt auf Tagungen oder Konferenzen sei wichtig, um sich selbst und seine Forschungsidee selbstbewusst zu präsentieren. Jan Schmidt vom Graduate Center in Münster betonte die Bedeutung der Verknüpfung der eigenen Forschungsidee mit der aktuellen Arbeit der potenziellen Betreuerin oder des potenziellen Betreuers, besonders bei der schriftlichen Kontaktaufnahme. So würden die Vorteile der Zusammenarbeit für beide Seiten deutlich und Interesse geweckt.

In den abschließenden persönlichen Gesprächen nutzten die rund 50 Teilnehmenden noch einmal intensiv die Möglichkeit, direkte Kontakte zu knüpfen und auf individuelle Situationen einzugehen.

Ein ähnlicher Workshop wurde auch in Rio de Janeiro durchgeführt, wo etwa 30 bis 40 interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teilnahmen. Neben den Vorträgen seitens der Universitäten und Förderer berichteten vier Alumni der Standorte Bochum, Berlin, Münster und München von ihren Erfahrungen in Deutschland.

Insgesamt konnten die Organisatoren eine positive Bilanz der beiden Veranstaltungen ziehen.