Deutschland – Mexiko: Forum zu Wissenschaft, Technologie und Innovation in Mexiko-Stadt

(24.11.16) Anlässlich des dualen Jahres Deutschland-Mexiko 2016–2017 kam eine Vielzahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Industrievertretern und Regierungsangehörigen in Mexiko-Stadt zusammen, um über die aktuelle Lage und die Zukunft der deutsch-mexikanischen Zusammenarbeit in Wissenschaft, Technologie und Innovation zu sprechen. Die Veranstaltung wurde vom geschäftsführenden Direktor des Nationalrats für Wissenschaft und Technologie (CONACYT), Enrique Cabrero Mendoza, sowie dem Leiter der Abteilung für Internationale Kooperation des BMBF, Frithjof Maennel, eröffnet. Sie unterstrichen die Bedeutung der Zusammenarbeit beider Länder für Wissenschaft und Wirtschaft. Auch der deutsche Botschafter, Viktor Elbling, erwähnte in seinen Grußworten die vielen sichtbaren gemeinsamen Aktivitäten in wissenschaftlicher und technologischer Forschung und machte deutlich, dass sich die wissenschaftliche Kooperation in allen Bereichen von der Hochschulbildung bis zur institutionellen Forschung manifestiert.

Eröffnung der Veranstaltung: Maria Fernanda López Olivo, Arturo Borja, Frithjof Maennel, Enrique Cabrero, Viktor Elbling, Elías Micha

Etwa 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten in acht verschiedenen Sitzungen zu Themen wie Energie- und Klimanachhaltigkeit, Gesundheitsforschung und Biotechnologie, Luft- und Raumfahrtforschung, Materialwissenschaften sowie Industrie 4.0 und urbane Mobilität. Die ersten Sessions des zweitägigen Workshops widmeten sich zudem Fragen der öffentlichen Finanzierung von Wissenschaft und Technologie, Möglichkeiten der gemeinsamen Kooperationsförderung, der Identifizierung von gemeinsamen Schwerpunktthemen sowie Entwicklungen im Bereich dualer Hochschulprogramme und Hochschulabschlüsse. Repräsentantinnen und Repräsentanten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Alexander von Humboldt-Stiftung, der Fraunhofer-Gesellschaft sowie des mexikanischen CONACYT und AMEXCID (Nationale Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit) stellten ihre Erfahrungen in der deutsch-mexikanischen Kooperation und ihre bilateralen Programme vor und referierten zu Themen aktueller Relevanz. Dabei wurden auch die Vor- und Nachteile einer föderal-pluralistischen Forschungsförderung, wie sie in Deutschland existiert, einer eher zentral organisierten Förderung von Wissenschaft und Technologie in Mexiko gegenübergestellt. Einig waren sich die Panelteilnehmenden bei der Einschätzung des im Vergleich sehr hohen Niveaus im Hochschulaustausch und in der wissenschaftlichen Kooperation beider Länder, was einer besonderen Förderung auf beiden Seiten bedarf. Ein Beispiel für eine hervorragend etablierte Kooperation ist das von DFG und CONACYT gemeinsam finanzierte Internationale Graduiertenkolleg „Entre Espacios – Zwischen Räumen“, das durch seinen Sprecher Stefan Rinke von der Freien Universität Berlin und Jean François Prud’Homme vom Colegio de México in einem Plenarvortrag vorgestellt wurde.

Neben den vielen positiven Erfahrungen und Ergebnissen in der Kooperation zwischen Deutschland und Mexiko wurden auch einige Herausforderungen für die Zukunft identifiziert. So wurde erwähnt, dass bessere Verlinkungen zwischen akademischer Forschung und dem privaten Sektor etabliert sowie Schwerpunktgebiete für Technologietransfer und Wissenstransfer in die Gesellschaft gefunden werden müssen. Auch die Frage, wie Wissen und Forschungsdaten zugänglich gemacht und verwaltet werden können, spielte in den Diskussionen wiederholt eine Rolle.