Jubiläumsveranstaltung anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Kooperation zwischen FAPESP und DFG mit Leibniz Lecture

(21.10.16) Am 1. Dezember 2016 findet die ursprünglich für Ende September angesetzte Jubiläumsveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen der Kooperation zwischen der Fundação de Amparo à Pesquisa do Estado de São Paulo (FAPESP) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) statt. Anlässlich des Jubiläums wird Prof. Dr. Frank Allgöwer, Leiter des Instituts für Systemtheorie und Regelungstechnik der Universität Stuttgart und Vizepräsident der DFG, eine Leibniz Lecture halten mit dem Titel „Autonomous Cars, Smart Energy Distribution and Industry 4.0: Towards the New Cybernetics of the 21st Century“. Neben der Leibniz Lecture werden gemeinsam geförderte Projekte deutscher und brasilianischer Forscherinnen und Forscher vorgestellt.

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland. Er ist mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotiert und wird von der DFG jährlich an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben.

Die Leibniz Lectures dienen als Format für den wissenschaftlichen Austausch und den Dialog zwischen den Preisträgerinnen und Preisträgern und weltweit tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie der interessierten Öffentlichkeit.

Über die Leibniz Lecture von Prof. Frank Allgöwer

„Autonomous Cars, Smart Energy Distribution and Industry 4.0: Towards the New Cybernetics of the 21st Century“

Kybernetik, die Wissenschaft der Steuerung und Regelung von Maschinen, lebenden Organismen und sozialen Organisationen, war die entscheidende Grundlage für technologische Fortschritte in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Neue technologische Herausforderungen wie selbst fahrende Autos auf intelligenten Autobahnen, intelligente Energieverteilung via Smart Grids, Schwarmrobotik, das Leben in Smart Cities oder Industrie 4.0 als neues Paradigma in der industriellen Produktion erfordern einen neuen Typ kybernetischer Systeme und Regelungstheorie, die über die klassischen Konzepte hinausgehen. Ausgehend von Konzepten zu Rückkopplung und ihrer Bedeutung in Natur und Technologie, wird der Vortrag neue Entwicklungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Regelung verbundener Netzwerke in komplexen Systemen erörtern.

Zur Person

Prof. Dr. Frank Allgöwer

Prof. Dr. Frank Allgöwer

© Riegels-Winsauer Visuelle Kompetenz

Frank Allgöwer ist Spezialist im Bereich der nicht linearen System- und Regelungstheorie und erhielt im Jahr 2004 den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis.

Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Regelung technischer Systeme, die heute sehr komplex und dynamisch sind, wie etwa Energieversorgungsnetze, das Internet und Verkehrssysteme. Er entwickelt Methoden zu ihrer Analyse und Beeinflussung – seine Arbeit hat maßgeblich zu den Fortschritten auf diesem Gebiet beigetragen. Beispielhaft sei hier die Methode der nicht linearen prädiktiven Regelung genannt, mit der bei Eingriffen in das System dessen zukünftiges Verhalten vorausgesagt werden kann, ähnlich wie bei einem Schachspieler, der stets einige Züge vorausdenkt. Dieser Ansatz war der erste, der theoretische Strenge mit praktischer Anwendbarkeit verbindet, sodass das Verfahren mittlerweile Einzug in die industrielle Anwendung gefunden hat, zum Beispiel in der chemischen Industrie und der Biotechnologie. Ebenfalls eine Vorreiterrolle nahm Allgöwer bei der Bestimmung der Stärke von Nichtlinearitäten ein. Der von ihm entwickelte Ansatz ist heute allgemein als Standard akzeptiert.

Frank Allgöwer ist Direktor des Instituts für Systemtheorie und Regelungstechnik und Professor an der Fakultät für Maschinenbau an der Universität Stuttgart. Er hat Technische Kybernetik und Angewandte Mathematik an der Universität Stuttgart und der University of California Los Angeles (UCLA) studiert. Seinen Doktortitel in Verfahrenstechnik erhielt er von der Universität Stuttgart. Vor seiner jetzigen Berufung war er als Professor an der Fakultät für Elektrotechnik der ETH Zürich tätig. Während seiner Laufbahn absolvierte er außerdem mehrere längere Auslandsaufenthalte in Forschungseinrichtungen und Unternehmen in den USA. Frank Allgöwers Hauptinteressen in Forschung und Lehre liegen im Bereich der Systemtheorie und Regelungstechnik, mit Schwerpunkt auf der Entwicklung neuer Methoden zur Analyse und Regelung nicht linearer Systeme. Er ist Mitglied zahlreicher deutscher und internationaler Fachgesellschaften, Autor von über 150 wissenschaftlichen Artikeln und wirkt an der Herausgabe einer Vielzahl von Fachzeitschriften mit. Seit 2012 ist Frank Allgöwer Vizepräsident der DFG.

Datum und Uhrzeit der Veranstaltung

Am 1. Dezember 2016 um 14 Uhr im Auditorium der FAPESP, Rua Pio XI, 1500, Alto da Lapa, São Paulo. Weitere Informationen zum Programm in portugiesischer Sprache und der Link zur Einschreibung befinden sich unter

Weitere Informationen zur Kooperation zwischen der FAPESP und der DFG finden Sie in der

Informationen zum Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis sind auf der Webseite der DFG verfügbar.