Vertiefung der Kooperation mit Brasilien: DFG unterzeichnet ein Kooperationsabkommen mit der Forschungsförderorganisation FAPERJ und veranstaltet erste Leibniz Lectures in Brasilien

(27.05.14) Am 22. Mai unterzeichneten die DFG und die Forschungsförderorganisation des brasilianischen Bundesstaates Rio de Janeiro, FAPERJ, ein Kooperationsabkommen, das die gemeinsame Finanzierung von Initiierungs- und Einzelprojekten in allen Bereichen der Wissenschaft ermöglicht. Das Abkommen wurde feierlich von Prof. Dr. Onur Güntürkün, Biopsychologe der Ruhr Universität Bochum und Leibniz Preisträger 2013, an den FAPERJ Präsidenten Prof. Ruy Garcia Marques zur Unterzeichnung überreicht. Anwesend waren außerdem Alexandre Vieira, Sekretär für Wissenschaft und Technologie des Bundesstaates Rio de Janeiro, Prof. Eliete Bouskela, Präsidentin des Aufsichtsrates der FAPERJ, Tarmo Dix, Vizekonsul des deutschen Generalkonsulats in Rio de Janeiro sowie Dr. Dietrich Halm, Leiter des DFG Büro für Lateinamerika. Mit der Unterzeichnung dieses Abkommens hat die DFG nun neben den Abkommen mit den föderalen Förderorganisationen CAPES (Stiftung zur Förderung des Hochschulnachwuchses) und CNPq (Nationaler Rat für Forschung und Technologie) auch Kooperationspartner für die Forschungsförderung in den drei Forschungsstärksten Bundesstaaten Brasilien. Weitere Abkommen auf bundesstaatlicher Ebene bestehen mit den Forschungsförderorganisationen FAPESP aus dem Bundesstaat Sao Paulo (seit 2006) und FAPEMIG aus dem Bundesstaat Minas Gerais (seit 2009).

Prof. Onur Güntürkün und FAPERJ Präsident Ruy Carcia Marques bei der Unterzeichnung des DFG – FAPERJ Abkommens

Prof. Onur Güntürkün und FAPERJ Präsident Ruy Carcia Marques bei der Unterzeichnung des DFG – FAPERJ Abkommens

Auf Einladung des DFG Büros für Lateinamerika hielt Prof. Güntürkün am 20. und 22. Mai außerdem zwei Leibniz Lectures zum Thema „Cognition without Cortex: The Convergent Evolution of Avian and Mammalian Forebrains“ in Sao Paulo und in Rio de Janeiro. Die Veranstaltungen wurden in Kooperation mit den Partnerorganisationen FAPESP und FAPERJ organisiert und so positiv bewertet, dass beide Organisationen Interesse an der Etablierung einer gemeinsam veranstalteten Reihe von Leibniz Lectures in Brasilien bekundeten.

Erste Leibniz-Lecture in Sao Paulo, v.l.n.r.: Prof. Dr. Onur Güntürkün, Ruhr Universität Bochum, Prof. Dr. Carlos Henrique Brito Cruz, Wissenschaftlicher Direktor der FAPESP, Rainer Müller, Vizekonsul des deutschen Generalkonsulats in Sao Paulo, Dr.

Erste Leibniz-Lecture in Sao Paulo, v.l.n.r.: Prof. Dr. Onur Güntürkün, Ruhr Universität Bochum, Prof. Dr. Carlos Henrique Brito Cruz, Wissenschaftlicher Direktor der FAPESP, Rainer Müller, Vizekonsul des deutschen Generalkonsulats in Sao Paulo, Dr. Dietrich Halm, Leiter des DFG Büros für Lateinamerika

Während seines Aufenthaltes in Brasilien hielt Prof. Güntürkün auch zwei Nachwuchsworkshops zum Thema „Brain asymmetries: From bird models to human brain interactions and back”. Der erste fand am 19. Mai an der UNFESP – Bundesuniversität des Bundesstaates Sao Paulo, der zweite am 23. Mai an der UFRJ – Bundesuniversität des Bundesstaates Rio de Janeiro statt. Ebenso auf dem Besuchsprogramm stand ein Besuch im Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus Sao Paulo, wo bei einem Arbeitsfrühstück mit den DWIH-Partnern über Schwerpunkte in der Kooperation mit Brasilien diskutiert wurde.

Prof. Güntürkün mit Mitgliedern des DWIH Sao Paulo

Prof. Güntürkün mit Mitgliedern des DWIH Sao Paulo

Prof. Güntürkün ist ein ausgewiesener Wissenschaftler im Bereich der neuro-biologischen Forschung. Sein grundlegendes Ziel ist es, zu ergründen, wie Wahrnehmung, Denken und Handeln im Gehirn entstehen. Für seine wissenschaftlichen Erkenntnisse wurde Güntürkün 2013 mit dem von der DFG jährlich vergebenen Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet. Zudem erhält Güntürkün den diesjährigen Communicator-Preis, der ebenfalls jährlich von der DFG und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft an eine/n Wissenschaftler/in verliehen wird für ihre/seine vorbildliche Vermittlung von Forschungen in die breite Öffentlichkeit und die Medien.